Mittwoch, 21. April 2010

16.04.2010: Bezirksversammlung 2010

Als Quintessenz der Bezirksversammlung am Freitag, 16. April in den Räumlichkeiten des  LKH Deutschlandsberg konnte man ziehen, dass sich das Rote Kreuz des Bezirkes Deutschlandsberg nach finanziellen Turbulenzen – vor allem Dank der Hilfe der Gemeinden - konsolidiert hat und auf dem besten Wege „der Gesundung“ ist. Natürlich war dies nur möglich, weil auch die internen Sparmaßnahmen parallel dazu liefen.

Bezirksstellenleiter Dr. Christoph Klauser musste nach Begrüßung der erschienenen Rot-Kreuz-Mannschaften und der Ehrengäste vor allem das Gedenken an den verunglückten langjährigen Mitarbeiter Anton Schulter, der in Ausübung seines freiwilligen Dienstes am Mitmenschen tödlich verunglückt war, in den Vordergrund stellen. Am Tag der Bezirksversammlung hätte Anton Schulter für seine unentgeltlich geleisteten 18.000 Stunden geehrt werden sollen - der Tod war schneller. Ein stets ehrendes Gedenken ist dem überaus sympathischen und beliebten Toni sicher.

Der Willkommensgruß von Dr. Klauser galt u. a. der Vizepräsidentin des Landesverbandes Andrea Leodolter, dem Vertreter des Bezirkshauptmannes ORR Dr. Erwin Bauer, Univ.Prof Primarius Dr. Peter Spath, Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Helmut Lanz, OSanR Dr. Franz Steiner, Rot-Kreuz-Bezirksarzt und Leitender Notarzt OA Dr. Meinhard Rief, stellvertretende Leitende Notärztin Dr. Eva Temmel, OMR Dr. Wilfried Aigner, Dr. Kurt Sternad, OSR Peter Pribitzer, Ortsstellenleiter von Lannach Martin Urban.
Im Tagesordnungspunkt Ehrungen und Auszeichnungen stand der Bezirksstellenleiter zunächst selbst im Vordergrund, denn ihm wurde vom Österreichischen Roten Kreuz die Verdienstmedaille in Gold verliehen. Die Verdienstmedaille in Silber erhielten Finanzreferent Erich Sonnleitner und Thomas Schnepf, die Ehrenurkunde für die Verdienste um das Blutspendewesen konnte Annemarie Deutschmann, RK Stainz, entgegennehmen.
Die Verleihung der Stundenspangen in Gold erhielt posthum Anton Schulter (18.000 Stunden), Simone Konrad (11.000), Florian Klug (10.000), Bernhard Pölzl (7.000), Stanislaus Müller (6.000), Georg Prattes ,Raimund Gaisch, Sven Gilhaus und Peter Holzer (je 5.000). Die Stundenspange in Silber für 2.500 Stunden erhielten Markus Auer, Andreas Krois, Markus Scheiber und Andreas Zmugg. In Bronze für 1.000 Stunden bekamen diese Markus Groß, Thomas Kraxner, Roland Maier, Sabine Prattes, Markus Rauch, Zeljko Sekulic und Ursula Temmel.


„Mir sind im baulichen Bereich die Hände gebunden“, hieß es danach u. a. im Bericht des Bezirksstellenleiters, „aber der Bilanzbericht wird durch das Entgegenkommen des Landes und der Gemeinden im Hinblick auf die Darlehensrückzahlung – nicht aber im operativen Bereich - verschönt.“
Ein herzliches Willkommen ging von ihm - nach der Pensionierung von Gertrude Groß - an die neue Leiterin der Hauskrankenpflege Mag. Rosa Kaufmann, im gleichen Atemzug betonte er aber auch, dass die Hauskrankenpflege Eibiswald aufgrund der steigenden Nachfrage ausgebaut werden soll.
„Tempest 2009“ sowie die Ausbildung zum „First Responder“ waren Schwerpunkte des Jahres 2009.
„Ausgabenseitig wurde alles unternommen, was möglich war, keine Änderung gab es leider einnahmenseitig in Blickrichtung der Erhöhung der Beiträge durch die  Sozialversicherungsträger.“ Er dankte vor allem den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern, ohne die der flächendeckende Betrieb einfach nicht möglich wäre.
Erich Sonnleitner offenbarte die Kassengebarung, die ausgabenseitig rund 2,4 Mio € und einnahmenseitig ein Ergebnis von 2,6 Mio € ergab. Die Gemeinden des Bezirkes haben in den letzten drei Jahren mit ihrer Unterstützung die Institution finanziell wesentlich entlastet.
Direktionsrat Josef Berger fand in seinem Rechnungsprüfungsbericht keinerlei Beanstandung und somit wurde Kassier und Vorstand einstimmig entlastet.
Erich Temmel war es vorbehalten, die imposante Leistungsbilanz des Roten Kreuzes Deutschlandsberg vom letzten Jahr zu erläutern.

Rettungs- und Krankentransport
Der Hubschrauberabsturz war eines der schwersten Einsätze. 4.800 mal wurden Blaulichteinsätze durchgeführt, 1.200 davon mit Unterstützung des Notarztwagens. Bei insgesamt 34.500 Einsätzen wurden 1.266.110 km zurückgelegt - 320 freiwillige und hauptberufliche Mitarbeiter und 30 Zivildiener haben mit den 15 Rettungsfahrzeugen, 5 Behelfskrankenwägen, dem Notarzteinsatzfahrzeug und dem Kommandofahrzeug diese Leistung erbracht - dabei wurden 120.000 freiwillige Stunden geleistet.

Notarztrettungsdienst
1.200 Einsätze bestätigen die Wichtigkeit dieses Tätigkeitsbereiches, der vom Roten Kreuz in Zusammenarbeit mit dem Notärzteteam des LKH Dlbg und den praktischen Ärzten des Bezirkes abgedeckt wird. Zur Unterstützung des bodengebundenen Notarztrettungsdienstes wurde über 70 mal die Unterstützung des Hubschraubers angefordert. Vom Notarztteam wurden 6.500 freiwillige Stunden geleistet.

First Responder
Mit Unterstützung der Bürgermeister von entlegenen Gemeinden wurde dieses Projekt gestartet, mittlerweile haben 25 Mitarbeiter aus diesen Regionen die Ausbildung absolviert. 31 Einsätze in den Monaten September bis Dezember beweisen die Sinnhaftigkeit dieses Projektes.

Hauskrankenpflege
Seit 19 Jahren wird diese im Bezirk flächendeckend mit den drei Stützpunkten Eibiswald, Deutschlandsberg und Stainz. 120 Personen wurden betreut, insgesamt gab es 17.259 Hausbesuche, 154.604 km wurden dabei zurückgelegt. Die Anzahl der Betreuungsstunden ist um 500 Stunden gegenüber dem Vorjahr gestiegen, die damit verbundene Kostensteigerung ist durch den Sozialhilfeverband nicht mehr gedeckt, sodass neue Klienten nur aufgenommen werden können, wenn es freie Kapazitäten gibt.
Die Qualität passt allemal, denn im Oktober 2009 wurde die Hauskrankenpflege mit dem „Committed to Excellence“ zertifiziert.

Jugendgruppen
Höhepunkt der Jugendarbeit war das 15-jährige Bestehen der Jugendgruppe St. Stefan/Stainz mit einer öffentlichen Autoweihe. Für die Jugendgruppen in Eibiswald, Deutschlandsberg, Stainz und St. Stefan leisten die BetreuerInnen unter Bezirksreferentin Gisela Körber und ihrem Stellvertreter Thomas Schnepf überaus wertvolle Arbeit.

Freiwilliger Besuchs- und Begleitdienst
Im Jahr 2010 feiert dieser sein 5jähriges Jubiläum. 27 MitarbeiterInnen haben über 1600 Stunden geleistet.

Blutspendedienst
Unter Referenten Johann Dimetrik stellten sich 3.673 Blutspender (2008: 3.469) als Lebensretter in 67 Aktionen zur Verfügung. Geplant ist es, Mehrfachspender zu einer Ehrung in gemütlichem Rahmen einzuladen.

Ausbildung
12 freiwillige Mitarbeiter und 29 Zivildiener wurden zum Rettungssanitäter ausgebildet. 1.600 Personen haben an einem Kurs des Roten Kreuzes teilgenommen.

Krisenintervention
11 ausgebildete MitarbeiterInnen stehen im Bezirk zur akuten Betreuung von Angehörigen etc. nach belastenden Akutereignissen und Einsätzen zur Verfügung.



Vizepräsidentin Andrea Leodolter konnte nach Überbringen der Grüße des Präsidenten DDr Gerhard Schöpfer vor allem betonen, dass ihr die Hebung des Ansehens der Ehrenamtlichkeit und der freiwilligen sozialen Dienste ein besonderes Anliegen ist.

Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Helmut Lanz dankte namens der nunmehr 69 (die Porzellanfabirk Frauenthal bekam eine Betriebsfeuerwehr) Feuerwehren des Bezirkes für die gute Zusammenarbeit.

ORR Dr. Bauer dankte ebenso den vielen Freiwlligen für ihre Einsatzbereitschaft und wünschte ihnen unfallfreie Einsätze.








Bericht und Fotos: Alois Rumpf

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